J+S 2000

Zum 25-jährigen Jubiläum von J+S legen die Akteure des Programms ein Projekt zur Änderung seiner Organisation und Funktionsweise vor, das unter der Bezeichnung «J+S 2000» bekannt wird. Der ehemalige Direktor des Bundesamts für Sport, Heinz Keller, erzählt von seinen Erinnerungen.

Das Projekt «J+S 2000» hat seinen Ursprung teilweise in der Rede von Bundesrätin Ruth Dreifuss anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von J+S im Jahr 1997, in der sie betonte, dass das Bundesprogramm nicht nur ein Pfeiler der Jugendkultur in der Schweiz bleiben und einen qualitativ hochwertigen Sport fördern müsse, der von gut ausgebildeten Leiterinnen und Leitern gewährleistet werde, sondern auch die Freude an der Ausübung fördern solle.

Das von Martin Jeker, dem damaligen technischen Direktor des Schweizer Handball-Verbands, geleitete Projekt sollte das Image von J+S verbessern und von dem Klischee befreien, man interessiere sich nur für die gezahlten Entschädigungen. Insbesondere soll die Aus- und Weiterbildung der Leiterinnen und Leiter optimiert werden, indem ihre Bedürfnisse je nach Ausbildungsstufe besser erkannt werden. Der Fahrplan des Projekts ist klar. Es geht darum, 1) einen jugendgerechten Sport zu fördern; 2) es jungen Menschen zu ermöglichen, den Sport ganzheitlich zu erleben; 3) in den Bereichen Pädagogik, Gesellschaft und Gesundheit zur Entwicklung und Entfaltung junger Menschen beizutragen.

Nach einigen Jahren der Umsetzung wird das Projekt «J+S 2000» in den Jahren 2001 und 2002 rund um einige ausgewählte Sportarten wie Fussball oder Lagersport getestet, wobei insbesondere die Arbeit an der Nachwuchsförderung und die Suche nach J+S-Coaches zur Unterstützung der neuen administrativen Bedürfnisse intensiviert werden.

Die Reform J+S 2000 steht im Einklang mit dem ‚Konzept des Bundesrates für eine Sportpolitik in der Schweiz‘. Mit dem Konzept wollte man den Sport in der Schweiz aufwerten und mit Jugend+Sport die Richtung für die Jugendlichen vorgeben.

Neben den «J+S-Coaches», die als neues Bindeglied zwischen den Sportvereinen und den Verwaltungen, insbesondere den kantonalen Verwaltungen, fungieren, wird mit dem Projekt auch eine «Aufwandsentschädigung» eingeführt, d. h. die Anwesenheitskontrolle wird durch eine Pauschalentschädigung ersetzt. Dies erfolgte im Rahmen der Einführung einer Nationalen Datenbank.

Abgesehen von diesen administrativen Aspekten hat sich J+S auch sportliche und pädagogische Ziele gesetzt, die in der «Charta von J+S 2000» dargestellt werden. Zu den erklärten Zielen des Projekts gehört es, junge Menschen an sportliche Aktivitäten zu binden und sie in eine Sportgemeinschaft zu integrieren, die Leiterinnen und Leiter sorgsam auszuwählen und sie durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung gezielt auf ihre Aufgabe vorzubereiten sowie die Förderer und Nutzer von Sportaktivitäten in die Verantwortung zu nehmen. Mit der Einführung der Neuerungen von J+S 2000 hat für Jugend+Sport eine neue Phase begonnen. Während früher die Lebendigkeit und Quantität im Vordergrund standen, stehen heute Regelmässigkeit, Nachhaltigkeit und Qualität im Fokus. Eingebunden in eine Sportgemeinschaft sollen die Jugendlichen den Sport ganzheitlich erleben können. Deshalb werden jedes Jahr über 40 000 Leiterinnen und Leiter aus- und weitergebildet, und 100 000 Leiterinnen und Leiter sind jedes Jahr im Einsatz. Davon profitieren über 500 000 Jugendliche. Die über 13 000 J+S-Coaches haben die wichtige und ehrwürdige Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es ihrem Leiterkader gut geht und die Kurse und Lager mit hoher Qualität durchgeführt werden können